Der Bildungsmonitor 2016 verdeutlicht Schwächen des brandenburgischen Bildungssystems
Der aktuelle Bildungsmonitor, vom Institut Neue Soziale Marktwirtschaft zeigt, dass Brandenburg trotz Verbesserungen in den letzten Jahren immer noch eines der Schlusslichter in Bildungsfragen bleibt. Besonders in Fragen der Bildungsintegration offenbart die Studie große Problem – Schülerinnen mit Mirgationshintergund bleiben zu oft hinter ihren Altergenossinnen zurück. Durch ein unzureichendes Konzept zur Integration von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund werden sich in den kommenden Monaten und Jahren noch viele Problemfelder auftuen. Eine der großen Baustellen wird die Bildungsintegration sein. Brandenburg wird dabei ein erhebliches Defizit im aktuellen Bildungsmonitor bescheinigt. Die Studie stellt heraus, dass Menschen mit Migrationshintergrund hier besonders oft die Schule abbrechen und seltener ein Abitur ablegen. Dies wirkt sich dementsprechend auch auf ihre späteren Jobchancen aus. Es ist abzusehen, dass es eine ganze Generation junger Menschen gibt, die in das Bildungssystem eingebunden werden müssen. Die Aufgabe des Bundes und im Besonderen der Länder, ist es daher diese Teilhabe zu ermöglichen. In den kommenden Jahren werden vermehrt Kita Plätze für Kinder von Geflüchteten benötigt, dies ist wichtig um von Anfang an Alle Kinder die gleichen Möglichkeiten zu bieten. Schulen brauchen eine bessere finanzielle und fachspezifische personelle Ausstattung um Kindern aus nichtdeutschsprachigen Familien den Einstieg zu erleichtern. Das Erlernen der Sprache bleibt nach wie vor die existenzielle Aufgabe, um eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten. Daher müssen mehr Lehrende mit entsprechender Ausbildung für alle Bildungseinrichtungen, sowie nach wie vor auch für die Geflüchtetenunterkünfte gewonnen werden. Wenn es kein ausreichendes Angebot für Bildungsintegration gib, kann den Betroffenen dies auch nicht zur Last gelegt werden, wenn sie keine Beschäftigung finden. Rechtspopulist*innen nutzen die Resultate dieser Benachteiligung gerne um das Bild des „Faulen Ausländers“ oder „Asylschmarotzer“ zu zeichnen. Doch Arbeitslosigkeit ist leider eine zu erwartende Aussicht, wenn man an den hiesigen Bildungsbedingungen nichts ändert. Daher müssen wir dafür sorgen, dass mehr in das Bildungssystem und dessen Integrationsaufgabe investiert wird. Das Model der Gemeinschaftsschule, welches DIE LINKE Brandenburg bereits seit langem fordert und erste Schritte zur Umsetzung eingeleitet hat, ist dazu das einzig geeignete, da es Kind individuell nach ihren Bedingungen und Bedürfnissen fördert, unabhängig welchen sozialen Hintergrund sie haben. Bildung bedeutet Chancen und Arbeit, sie ist also unabdingbar für eine erfolgreiche Integration und für eine sozial gerechte Gesellschaft. Claudia Sprengel Bundesvorstand DIE LINKE und Kreisverband Havelland